Am 17.07.2012 besuchten meine Frau und ich meinen Bruder Frank in Duisburg Meiderich auf dem Lernbauernhof „Ingenhammshof“ (Landschaftspark Nord), der dort schon seit einigen Tagen mit Freunden an einem „Urlaub im Mittelalter“ teilnahm. Auf einer großen Wiese des Hofes hatten sich verschiedene mittelalterliche Lagergruppen breit gemacht.und ihre Zelte und Sonnen- oder eher Regensegel aufgestellt. Diese Gruppen nehmen regelmäßig an verschiedenen mittelalterlichen Veranstaltungen teil.
Zehn Tage lang hatten die Beteiligten die Möglichkeit an verschiedenen Aktivitäten, wie Bogenbau, Metallguss, Nadelbinden und Stoffe färben teilzunehmen. Aber auch den eigenen handwerklichen Interessen wurde nachgegangen (Lederverarbeitung, Holzbearbeitung u.ä.) oder man beteiligte sich einfach nur am Lagerleben
Die täglichen Mahlzeiten wurden über dem offenen Feuer zubereitet, dabei wurde zu meist darauf geachtet, dass diese auch so im Mittelalter hergestellt werden konnten. Zutaten wie Kartoffeln, Tomaten oder Paprika fanden keine Verwendung, weil diese erst in der Neuzeit (ab dem 16. Jahrhundert) nach Europa gelangten. Die Kochaktivitäten fanden ihre Höhepunkte in einem Kochduell und einem großen Bankett, bei dem die Lagertruppen unter Beweis stellen konnte was sie so am offenen Feuer drauf hatten.
Des weiteren übten sich die Ritter und Kämpfer in der Kriegskunst – Zweikampf (Vollkontakt – es gab einig Blessuren und Beulen) und Bogenschießen. Fürs Bogenschießen war extra ein Übungsgelände abgetrennt worden.
An dieser Stelle möchte ich mich bei der Lagergruppe Leonis Normannicum für Erlaubnis zur Veröffentlichung dieser Fotos danken.







Immer wieder drohte der Himmel mit seinen Wassern und wie man am Boden unschwer erkennen kann hatte er auch schon an den Tagen vorher reichlich davon gegeben.


















Hier seht ihr Repliken von archäologischen Funden, die zur Herstellung der Gussformen nötig sind.
Obenauf eine Scheibenfibel, die für einen Ritter aus einer normannischen Darstellung (Leonis Normannicum)
nachgegossen werden solltedas Original stammte aus einem merowingischen Grabfund.
Die Fibel wurde aus Bronze nachgegossen. Bronze ist im Groben eine Legierung aus Kupfer und Zinn. Die Verarbeitung von Bronze ist Mitteleuropa seit über 4000 Jahren bekannt.










Hier seht ihr den Schmied und seinen „Helfer“ (der spätere stolze Besitzer der Fibel) in Aktion. Mit Hilfe eines Doppelkammerblasebalgs wurde gewährleistet, dass ein gleichstark bleibender Luftstrom das Feuer mit dem nötigen Sauerstoff versorgte, um so die benötigte Temperatur zu erreichen und zu halten.














Hier liegt ein Teil der für den Guss benötigten Rohstoffe
(Kupfer und Zinn) bereit.















Für die Gussform wird Formsand benötigt, in den die Repliken gedrückt werden und so ein Negativ im Sand hinterlassen.



















Bereits verwendete Gussformen.



















Zwischendurch musste immer wieder die Konsistenz/Temperatur der Bronze kontrolliert werden.


















Durch die beständige Betätigung des Blasebalgs wurde das Holzkohlefeuer gleichmäßig mit Sauerstoff versorgt. Die über der Esse liegende Holzscheite diente nur zur Abschirmung des Windes, um zu verhindern dass die nötige Hitze von selbigen davon getragen werden konnte.














Die Legierung hatte die richtige Temperatur erreicht der Schmelztiegel konnte aus den Feuer genommen werden.






















Zügig und gleichmäßig musste das flüssige Metall in die neben dem Feuer stehende Gussform eingefüllt werden.



















Die Spannung stieg! Nun war das Metall in die Gussform ein gefüllt und man fragte sich,ob alles geklappt hatte.



















Der Augenblick der Wahrheit war gekommen und der künftige Besitzer der Fibel öffnete die Gussform.
















Der Guss war geglückt, das flüssige Metall hatte die ganze Gussform ausgefüllt, ohne dass es zu Lufteinschlüssen gekommen war.




















Nach getaner Arbeit gab es für den Schmied ein neuzeitliches Vergnügen – eine große Portion Eis mit Sahne.


















Und schon wieder dräute der Himmel mit seinen Fluten.
Für die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen war dieses Lager ein fortwährendes Abenteuer. Bogenbau und – schießen, am Feuer sitzen dürfen und schüren können oder einfach nur mit den anderen über den Plan streifen. In den Lagern geht es meist wie in Großfamilien zu, jeder der Erwachsenen hatte ein Auge auf die Kinder und beschäftigt sich nach seinen Möglichkeiten mit ihnen. Alle werden in die täglichen Arbeiten eingebunden – jeder hatte seinen Teil nach seinem Vermögen mit zu tragen. Der jüngste Teilnehmer hatte erst sein erstes Lebensjahr vollendet und der älteste zählte über sieben Jahrzehnte.






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